Was ist die MPU?
Die Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) ist ein Verfahren, das von der Fahrerlaubnisbehörde angeordnet wird, um die Eignung eines Fahrers zur Teilnahme am Straßenverkehr zu überprüfen. Sie wird häufig in Fällen angeordnet, in denen Zweifel an der körperlichen oder geistigen Eignung des Fahrers bestehen, wie zum Beispiel nach schweren Verkehrsverstößen, Suchtproblemen oder psychischen Erkrankungen. Die MPU dient dazu, sicherzustellen, dass der Betroffene in der Lage ist, sicher am Straßenverkehr teilzunehmen und keine Gefahr für sich selbst oder andere Verkehrsteilnehmer darstellt.
Im Wesentlichen besteht die MPU aus verschiedenen Tests, die die physischen, geistigen und psychischen Fähigkeiten des Fahrers beurteilen. Die Untersuchung wird von speziell geschulten Fachleuten durchgeführt, die die Ergebnisse auswerten und eine Empfehlung darüber abgeben, ob der Fahrer zur Teilnahme am Straßenverkehr geeignet ist oder nicht. Die MPU ist nicht nur eine einfache Überprüfung der Fahrtüchtigkeit, sondern auch eine psychologische und medizinische Begutachtung.
Die MPU ist in der Regel erforderlich, wenn der Fahrer durch sein Verhalten im Straßenverkehr auffällt, zum Beispiel durch Trunkenheit am Steuer, Drogenmissbrauch oder wiederholte Verkehrsverstöße. Aber auch bei bestimmten Erkrankungen, wie etwa Epilepsie oder schweren psychischen Störungen, kann die MPU eine Voraussetzung für den Führerschein sein.

Wie lange dauert eine MPU?
Die Dauer der MPU variiert je nach Fall und den individuellen Umständen. In der Regel dauert die Untersuchung zwischen 1,5 und 3 Stunden. Der Prozess setzt sich aus mehreren Abschnitten zusammen, darunter ein ärztliches Gutachten, ein psychologisches Gespräch und gegebenenfalls Tests zur Fahreignung. Je nachdem, wie umfangreich die Untersuchung ist und wie viele Tests durchgeführt werden müssen, kann sich die Dauer verlängern.
Es ist auch möglich, dass im Vorfeld der eigentlichen MPU zusätzliche Schritte erforderlich sind, wie zum Beispiel Abstinenznachweise für Alkohol oder Drogen. Diese Nachweise müssen über einen längeren Zeitraum gesammelt werden, was die Vorbereitung auf die MPU verlängern kann. In einigen Fällen kann die MPU auch in mehreren Sitzungen durchgeführt werden, insbesondere wenn es zu komplexeren psychologischen oder medizinischen Fragestellungen kommt.
Was kostet eine MPU?
Die Kosten einer MPU variieren je nach Anbieter und Umfang der Untersuchung. In Deutschland liegen die Kosten in der Regel zwischen 300 und 1.000 Euro. Der Preis hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie etwa dem Umfang der Tests, der Art des Vergehens, das zur Anordnung der MPU geführt hat, sowie der Region, in der die Untersuchung durchgeführt wird. Besonders teure MPU-Tests entstehen oft durch zusätzliche Anforderungen wie medizinische Gutachten oder umfangreiche Abstinenznachweise, die über einen längeren Zeitraum eingereicht werden müssen.
Ein weiterer Faktor, der die Kosten beeinflussen kann, sind die Vorbereitungsmaßnahmen. Es gibt spezielle Vorbereitungskurse, die für eine MPU angeboten werden. Diese Kurse können dazu beitragen, die Erfolgschancen zu erhöhen und bieten eine wichtige Unterstützung für den Betroffenen. Die Preise für solche Kurse liegen in der Regel zwischen 100 und 500 Euro, je nach Umfang und Anbieter. Es ist wichtig zu betonen, dass die Kosten für die MPU grundsätzlich vom Fahrer selbst getragen werden müssen. In den meisten Fällen wird die MPU durch den Betroffenen aus eigener Tasche bezahlt, es sei denn, es handelt sich um eine sehr spezielle Konstellation, wie etwa im Falle von Berufskraftfahrern oder bestimmten sozialen Hilfsmaßnahmen.
Wer muss zu einer MPU?
Eine MPU wird in der Regel dann angeordnet, wenn Zweifel an der Eignung einer Person zum Führen eines Fahrzeugs bestehen. Die häufigsten Gründe für eine MPU-Anordnung sind:
- Alkohol- und Drogenmissbrauch: Wenn ein Fahrer unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen am Straßenverkehr teilgenommen hat oder wiederholt gegen die entsprechenden Vorschriften verstößt, wird häufig eine MPU angeordnet. Besonders bei einer Trunkenheitsfahrt mit einem Blutalkoholwert von über 1,6 Promille oder nach einer Drogenfahrt ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Fahrerlaubnisbehörde eine MPU verlangt.
- Wiederholte Verkehrsverstöße: Bei wiederholten oder besonders schweren Verkehrsverstößen, etwa durch extreme Geschwindigkeitsüberschreitungen oder gefährliches Fahrverhalten, kann eine MPU zur Überprüfung der Fahreignung angeordnet werden.
- Medizinische Gründe: Wenn ein Fahrer aufgrund einer körperlichen oder psychischen Erkrankung als fahruntauglich gilt, beispielsweise bei epileptischen Anfällen oder psychischen Störungen, kann eine MPU zur Überprüfung der Fahrtüchtigkeit notwendig sein.
- Punkte im Verkehrszentralregister: Bei einer bestimmten Anzahl von Punkten im Verkehrszentralregister (Flensburg) kann die Fahrerlaubnisbehörde ebenfalls eine MPU verlangen. Dies gilt in der Regel bei schwerwiegenden Verstößen oder einer hohen Anzahl von Ordnungswidrigkeiten.
- Erstbeantragung der Fahrerlaubnis: In einigen Fällen wird die MPU auch erforderlich, wenn jemand zum ersten Mal einen Führerschein beantragt, aber aufgrund von Vorstrafen, Suchtproblemen oder anderen Umständen als ungeeignet für das Fahren eingestuft wird.
Kann man die MPU bestehen?
Ja, die MPU ist grundsätzlich zu bestehen, wenn die betroffene Person die erforderlichen Anforderungen erfüllt. Die Erfolgschancen können durch eine gute Vorbereitung erheblich verbessert werden. Wer zum Beispiel aufgrund von Alkoholproblemen zur MPU muss, sollte nachweislich eine längere Abstinenz vorweisen können. In einigen Fällen empfiehlt es sich, vor der eigentlichen MPU einen Vorbereitungskurs zu besuchen, in dem die psychologische Einstellung und die richtigen Verhaltensweisen trainiert werden.
Ein wichtiger Faktor für das Bestehen der MPU ist, dass die betroffene Person glaubwürdig zeigt, dass sie aus ihren Fehlern gelernt hat und nun verantwortungsbewusst am Straßenverkehr teilnehmen kann. Dies bedeutet, dass der Fahrer nicht nur die gesetzlichen Anforderungen erfüllt, sondern auch psychologisch stabil und bereit ist, sein Verhalten zu ändern. Die MPU kann als eine Art Bewährungsprobe angesehen werden, bei der es darauf ankommt, ob der Fahrer in der Lage ist, Einsicht zu zeigen und die Kontrolle über sein Verhalten zurückzugewinnen.
Was passiert, wenn man die MPU nicht besteht?
Wenn eine Person die MPU nicht besteht, wird die Fahrerlaubnis nicht erteilt oder wiedererteilt. Das bedeutet, dass die betroffene Person vorerst weiterhin nicht in der Lage ist, ein Fahrzeug zu führen. In der Regel wird eine zweite Chance gegeben, jedoch mit der Voraussetzung, dass der Betroffene nachweisen muss, dass er an den Ursachen gearbeitet hat, die zu seinem Scheitern bei der ersten MPU geführt haben. In vielen Fällen müssen zusätzliche Schritte unternommen werden, um sich erneut auf die MPU vorzubereiten. Dies kann die Teilnahme an Abstinenzkursen, eine längerfristige psychologische Betreuung oder die Durchführung weiterer Tests umfassen. Wenn die MPU aufgrund von Suchtproblemen nicht bestanden wurde, muss der Betroffene nachweisen, dass er eine längere Zeit abstinent geblieben ist, bevor er sich erneut zur Prüfung stellt.
Es ist auch möglich, dass die Fahrerlaubnisbehörde bei einem Nichtbestehen der MPU eine Frist setzt, nach der eine erneute MPU angefordert werden kann. Diese Frist kann mehrere Monate oder sogar Jahre betragen, je nach den Umständen und der Schwere des ursprünglichen Vergehens. Ein Nichtbestehen der MPU kann jedoch auch langfristige Auswirkungen auf das Leben des Betroffenen haben, insbesondere wenn die Fahrerlaubnis zur Arbeit oder für andere alltägliche Aktivitäten notwendig ist. In manchen Fällen kann dies zu erheblichen Einschränkungen im Berufs- oder Privatleben führen.
Die MPU als Garant
Die MPU ist ein wichtiger Bestandteil der Verkehrssicherheit und dient dazu, sicherzustellen, dass nur geeignete Fahrer am Straßenverkehr teilnehmen. Sie wird vor allem bei schweren Verkehrsverstößen, Alkohol- oder Drogenmissbrauch sowie bestimmten medizinischen oder psychischen Problemen erforderlich.
Obwohl die MPU eine Herausforderung darstellen kann, ist sie mit der richtigen Vorbereitung und einem verantwortungsbewussten Ansatz durchaus zu bestehen. Wer die MPU nicht besteht, muss mit Konsequenzen rechnen, hat jedoch oft die Möglichkeit, sich erneut zu beweisen, indem er notwendige Schritte unternimmt, um seine Fahreignung zu bestätigen.
